Vergangene Veranstaltungen
Symposium «Wodurch fühlen wir uns sicher? » – 27.04.2023
Im Frühling 2023 organisierte die WiKo IBP das erste IBP Symposium mit dem Titel «Wodurch fühlen wir uns sicher? – Eine multiprofessionelle Beleuchtung des Sicherheitserlebens».
Das reichhaltige und vielseitige Programm mit Referaten und erlebensorientierten Workshops öffnete Erfahrungsräume für Körper und Geist. Die wissenschaftlichen Einsichten aus erster «Experten-Hand» kombiniert mit der Selbsterfahrung in den Workshops verlieh den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit dem eigenen Sicherheitsgefühl auseinanderzusetzen. Zudem wurden Ansätze und Werkzeuge vermittelt, mit denen sie im eigenen (Berufs-)Alltag das Sicherheitsgefühl kultivieren und dadurch die psychische und körperliche Gesundheit bei sich und anderen fördern können.
Wir danken an dieser Stelle allen Teilnehmenden und den Referent:innen für diesen bereichernden und inspirierenden Tag.
Hier geht's zum Symposiums-Booklet.
Hier geht`s zum Tagungsbericht
Referent:innen und Angebot
Dipl. psych. FH Judith Biberstein
Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich - Zur Balance von Konstruktion und Dekonstruktion in Therapieverläufen (Workshop)
Auf dem Hintergrund einer konstruktivistischen These kann psychisches Leiden u.a. als Folge von unflexiblen Konstrukten verstanden werden. Jack Lee Rosenberg nannte sie «fixe Ideen». Sie vermitteln uns ein Gefühl der Sicherheit. Wenn Konstrukte in Widerspruch geraten, verursachen sie Dissonanzen, intrapsychisch, interpersonal und gesellschaftlich. In Veränderungsprozessen, wie wir sie in Coaching/Beratung und Therapie initiieren, geht es deshalb immer auch um die Frage, wie ursprünglich haltgebende Konstrukte flexibilisiert bzw. dekonstruiert werden können. In diesem Workshop hinterfragen wir also lustvoll die Wirklichkeit (auch jene unserer eigenen Konstrukte). Wir denken mutig Undenkbares und dekonstruieren die «Wenn&abers» indem wir Metaebenen zuziehen. Dabei leitet uns die These, dass autopoietische Prozesse sich nicht in Schichten aufbauen, sondern sich Phasen von Konstruktion und Dekonstruktion abwechseln. Mögliche Fragen sind dabei: Welches sind Charakteristiken von unproduktiven Konstrukten? Was zeichnet Pseudo-Sicherheit aus und was fördert Instabilitäts-Toleranz? Woran erkennen wir inputsensible Phasen und wie können wir sie nutzen? Was gibt uns Sicherheit in der Unsicherheit? Wie halten wir Prozesse in der Schwebe? Wir arbeiten mit Praxisbrücken zu realen Situationen aus unserem Praxisalltag. Ich freue mich darauf mit Ihnen zusammen den Blick zu erweitern und Möglichkeiten zu vervielfachen.
Kurzbiographie
Eidg. Anerkannte Psychotherapeutin, mit Erstausbildung in Pädagogik (Musik/Theater) und Erwachsenenbildung. Judith Biberstein arbeitet seit 2009 in eigener Praxis für Integrative Körperpsychotherapie und Supervision in Bern, als Lehrbeauftragte am IBP Institut (Winterthur) und an anderen Psychotherapie-Weiterbildungsinstituten sowie als Trauma-Therapeutin. Ihre Faszination für die Meta-Ebene führte sie zur Supervision. Sie bildete sich auf der Grundlage der Themenzentrierten Interaktion am Ruth Cohn Institut zur Supervisorin aus und ist Mitautorin des 2016 erschienenen Lehrbuches "Einführung in die Integrative Körperpsychotherapie IBP (Integrative Body Psychotherapy)".
Dr. med. Markus Fischer
Der Weg zur Anerkennung der Wissenschaftlichkeit von IBP (Eröffnungsreferat)
In diesem Kurzvortrag vermitteln wir einen Einblick in den Weg, auf dem IBP in die Schweiz gekommen ist und in die anfänglichen Schritte zur Anerkennung von IBP als wissenschaftlich fundierte Psychotherapiemethode. Das Thema Sicherheit spielte dabei auch eine Rolle, eine etwas kuriose. .
Kurzbiographie
Ursprünglich ausgebildet als Facharzt Innere Medizin und Kardiologe, wandte sich Markus Fischer bald der Psychosomatik zu und dabei speziell der Integrativen Körper Psychotherapie. In den USA begegnete er Jack Lee Rosenberg und brachte dessen Methode ibp in die Schweiz, um in den Jahren 1990 bis 2014 das ibp Institut Winterthur in Coleitung aufzubauen und zu führen. Seine speziellen therapeutischen Interessen - nebst der Psychosomatik - gelten der Paartherapie und der Traumatherapie. Privat ist er leidenschaftlicher Betrachter und Sammler von Gegenwartskunst und malt in der Freizeit selbst, in ständiger Kooperation mit seiner Lebenspartnerin.
Clea Onori
Gaga - eine Bewegungssprache (Workshop)
Gaga – eine Bewegungssprache entwickelt von Ohad Naharin - basiert auf ein einer tiefen Aktivierung des Körpers und den Sinnen. Die Instruktionen sollen helfen, bestehende Empfindungen wahr zu nehmen und zu verstärken. Dabei kann durch die mehrschichtige Instruktion eine komplexe, multi-sensorische, physisch herausfordernde Erfahrung entstehen. In dieser kollektiven Recherche und Auseinandersetzung mit Bildern und Formempfindung, ist viel Raum für eine ganz eigene, persönliche Auseinandersetzung mit der Bewegungssprache.
Gaga bietet den Rahmen um den Körper zu entdecken, ihn zu stärken, flexibler, ausdauernder, agiler werden zu lassen und uns dabei in Koordination und Effizienz zu üben. So können wir gleichzeitig weich und angespannt, delikat und explosiv sein, untertreiben und übertreiben, taube Gebiete beleben und unsere Bewegungsmuster (neu) erkennen. Wir üben uns im Zustand des Zeit-habens, im Loslassen von Ambitionen und lernen Freude und Genuss zu haben in Momenten der Anstrengung.
Kurzbiographie
Clea Onori ist Choreographin, Tänzerin und Tanzlehrerin. Sie studierte Zeitgenössischen Tanz an der Zürcher Hochschule der Künste/ ZHdK und am TIP in Freiburg i.Br. und sie ist zertifizierte Gaga Lehrerin. Clea Onorie arbeitet hauptsächlich in den Tanzkollektiven Bufo Makmal und Augustine Collective. Sie unterrichtet Gaga, Zeitgenössischer Tanz, Improvisation und Partnering an und mit Professionellen Tänzer*innen, Schauspieler*innen, Musiker*innen und Laien in der Schweiz und Europa. Zudem betreibt sie eine rege erfolgreiche Schreibpraxis (Veröffentlichungen: “Schlafende Erinnerungen“,“Toe the line“).
Dr. sc. ETH Ariane Orosz
Biologische Korrelate des Sicherheitserlebens (Workshop)
Sicherheit kann als ein Gegenpol von Stress betrachtet werden. Die Stressantwort entspricht einer Anpassungsleistung, dank der wir uns körperlich, kognitiv sowie emotional an Stressauslöser adaptieren und diese bewältigen können. Auch das Sicherheitsgefühl wird ganzheitlich erlebt, aber was ist dessen Funktion für unser (Über-) Leben? Es gibt viele biologische Parameter, die auf Stress reagieren und dadurch aus dem Gleichgewicht geraten. Doch kann man mittels dieser biologischen Korrelate auch das Erleben von Sicherheit abbilden? In diesem Workshop gehen wir solchen Fragen nach. Dafür werden unter anderem das «Aktivierungs- und Deaktivierungsmodell» und die damit eng verknüpfte Polyvagal-Theorie miteinbezogen, welche eine hilfreiche Grundlage bieten, um das Phänomen Stress sowie das Sicherheitsgefühl ganzheitlich zu verstehen und Ansätze für Praxis ableiten zu können. Unter Einbezug von Forschungsergebnissen zu möglichen biologischen Markern nähern wir uns über die kognitive Ebene dem Sicherheitserleben an. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden wir Übungen durchführen, um das kognitive Verständnis mit dem Sicherheitserleben auf der körperlichen und emotionalen Ebene zu verknüpfen.
Kurzbiographie
Dr. sc. ETH Ariane Orosz ist promovierte Neurowissenschaftlerin und integrative Coach/ integrative Beraterin IBP. Ihren Interessens- und Arbeitsschwerpunkt bilden Stress und dessen neurobiologischen Korrelate, Auswirkungen und Bewältigung. Dieser Thematik widmet sie sich in interdisziplinären Forschungsprojekten - aktuell in Zusammenarbeit mit der Translational Neuromodeling Unit, ETH & Uni Zürich – und in wissenschaftlichen Publikationen. Sie ist Autorin des Buches «Stress ganzheitlich verstehen und managen», einem Trainingsmanual für Stressbewältigung, in welchem sie neurobiologische Grundlagen mit integrativen Ansätzen kombiniert. Am Zentrum für stressbedingte Erkrankungen des Sanatorium Kilchberg leitet sie die Stressmanagement-Gruppe für Burnoutpatient*innen und ist verantwortlich für das Biofeedback-Angebot sowie Expertin für Messungen der Herzratenvariabilität (HRV). Sie ist zudem als selbständige Coach im Zentrum für Psychosomatik Zürich tätig und hält Vorträge und Kurse rund um das Thema Stress und Stressbewältigung.
Prof. Dr. med. Frank Röhricht
Manualisierte Körperpsychotherapie bei Somatisierungsstörungen (Referat)
In meinem Vortrag fasse ich kurz die Definitionen und aktuellen Konzepte zur Pathogenese der Somatischen Belastungsstörung (SBLS) zusammen; zentrales Merkmal der Phänomenologie der Körpererfahrung dieser PatientInnen ist das primäre Defizit oder der biographisch determinierte Verlust der körperlich erlebten Selbst-Sicherheit und des Vertrauens in die Funktionsfähigkeit des eigenen Körpers. Die PatientInnen erleben den Körper als feindlich, dysfunktional, bedrohend. Basierend auf einer störungsspezifischen Bezugnahme auf diese Symptomebene wurde ein Manual zur körperorientierten Psychotherapie (KOPT) im Sinne einer Leib-Regulations-Therapie bei SBLS entwickelt und wissenschaftlich evaluiert. Die Grundzüge dieser Therapie und die Ergebnisse der Studien werden im zweiten Teil meines Vortrags vorgestellt.
Erleben der körperlichen Sicherheit (Workshop)
Zentrale Konzepte der KOPT und das korrespondierende Interventonspektrum fokussieren auf die erlebniszentrierte Verankerung des Selbsterlebens in der relational-körperlichen, sensomotorisch erfassten Realität; dabei werden fundamentale Aspekte mental-physischen Wohlbefindens im therapeutischen Setting angesprochen - wie z.B. Selbst-Sicherheit, Abgrenzung, der “Strand im Leben/Grounding”, Ausdrucksfähigkeit, Identität, Autonomie im Handeln etc... Der Workshop bietet Gelegenheit einige dieser Interventionen exemplarisch “am eigenen Leib” auszuprobieren und die damit verknüpfte Selbst-Erfahrung thematisch einzuordnen.
Kurzbiographie
Psychiater; Körperpsychotherapeut; Honorary Professor für Klinische Psychiatrie am Wolfson Institute for Preventive Medicine, Queen Mary University London; Honorary Professor für Psychiatrie, St. George's Medical School, Universität Nikosia / Zypern und Ärztlicher Direktor für Forschung, Innovation und Facharzt-Weiterbildung East London NHS Foundation Trust.
Frank Röhricht absolvierte die Ausbildung zum Körperpsychotherapeut in Holland und die Fachausbildung in Psychiatrie Neurologie und Psychosomatik in Berlin. Seine Promotion verfasst er zum Thema Körperbild-Psychopathologie in der Schizophrenie. Sein Forschungsschwerpunkt bildet die Körperbild-Phänomenologie / Embodiment und die Evaluation neuer Psychotherapieverfahren (insbesondere Körperpsychotherapie) bei schweren psychischen Erkrankungen; andere Forschung: Kreativität und Kunsttherapien; Transkulturelle Psychopathologie; Gemeindepsychiatrische Versorgungsmodelle.
Univ.-Prof. Dr. phil. Dr. phil. habil. Günter Schiepek
Sicherheit und Unsicherheit im therapeutischen Prozess: Frühwarnindikatoren und Konsequenzen für die Praxis (Referat)
(Psycho-)therapeutische Prozesse sind durch spontane Musterbildung und Musterveränderung charakterisiert, was man als Selbstorganisation bezeichnet. Die damit verbundenen Destabilisierungsprozesse bestehender Muster brauchen einen stabilen Rahmen, der unter anderem über die therapeutische Beziehung hergestellt wird. Gleichzeitig ist es wichtig, die Destabilisierung zu nutzen, um Veränderung möglich zu machen. Es handelt sich um "Kairos"-Momente, die Chancen für persönliche Entwicklungen bieten. Mit Verfahren des Therapie-Feedbacks (Synergetisches Navigationssystem) ist es möglich, Frühwarnindikatoren (z.B. Phasen kritischer Instabilität) von Musterübergängen zu erkennen. In diesem Vortrag wird wissenschaftlich wie praktisch gezeigt, wie die Balance zwischen Sicherheit und Unsicherheit, Stabilität und Instabilität hergestellt und genutzt werden kann.
Prozessmonitoring und -feedback durch das Synergetische Navigationssystem (SNS) (Workshop)
Das Synergetische Navigationssystem (SNS) ist ein Internet- und App-basiertes Verfahren zur Eingabe (z.B. via App), Speicherung, Analyse und Visualisierung von Prozess- und Outcome-Daten aller Art. Es wird seit Jahren eingesetzt, um die Verläufe menschlicher Veränderungsprozesse zu monitoren, unter anderem im Bereich der Psychotherapie (ambulant und stationär), im Coaching, in der Persönlichkeitsentwicklung, in Ausbildung und Training, in der Teamentwicklung und im Leistungssport. Die Auswertungen berücksichtigen speziell, dass es sich hierbei um nichtlineare Prozesse handelt, welche nur sehr begrenzt vorhersehbar sind und oft sprunghafte Entwicklungen aufweisen. Die Visualisierung der Zeitreihendaten und der Analysen ermöglicht es, die Prozesse gemeinsam mit Klienten und Probanden zu besprechen und zu reflektieren (Prozess-Feedback). Die Anwendung regt über regelmäßige Selbsteinschätzungen, Tagebucheinträge, und Prozess-Feedback persönliche Reflexionsprozesse an und unterstützt damit die persönlichen Veränderungsprozesse. Der Workshop bietet einen Einblick in das Vorgehen, technisch und vor allem praktisch.
Kurzbiographie
Leiter des Instituts für Synergetik und Psychotherapieforschung an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Professor an der der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg sowie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Geschäftsführer des Center for Complex Systems. Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Ehrenmitglied der Systemischen Gesellschaft. Mitglied des wissenschaftlichen Direktoriums der Deutsch-Japanischen Gesellschaft für integrative Wissenschaft. Lehrtherapeut für Systemische Therapie (DGSF). Gastprofessor am Department of Psychology der Sapienza University, Rom. Fellow des Mind Force Institute, Sapienza University, Rom. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Wissenschaftlicher Beirat der DGSF.
Arbeitsschwerpunkte: Synergetik und Dynamik nichtlinearer Systeme in Psychologie, Management und in den Neurowissenschaften. Prozess-Outcome-Forschung in der Psychotherapie. Neurobiologie der Psychotherapie. Internet-basiertes Real-Time Monitoring in verschiedenen Anwendungsfeldern.
Wissenschaftlicher Beirat zahlreicher Institute, Verbände (u.a. der DGSF) und Fachzeitschriften. Autor oder Herausgeber von 25 Büchern. Etwa 300 internationale und deutschsprachige Publikationen in Fachzeitschriften und Büchern.
Prof. em. Dr. phil. Wolfgang Tschacher
Physiologische Synchronie als Zugang zur erlebten Sicherheit (Referat)
Ich werde im Vortrag auf den Stand der immer umfangreicher werdenden Forschung zur interpersonellen Synchronie eingehen, mit der man Beziehungsqualität wie etwa die therapeutische Allianz mittels körperlicher und körpersprachlicher Messungen untersuchen kann. Zunehmend werden dabei auch Variablen des autonomen Nervensystems berücksichtigt, dessen parasympathischer Zweig mit dem Erleben von Ruhe, Entspannung und Sicherheit korreliert ist. Erste Studien von Psychotherapiesitzungen wie auch von Interaktionen romantischer Paare zeigten, dass sich Therapeuten und Patienten bzw. Beziehungspartner hinsichtlich der Herzrate und Herzratenvariabilität synchronisieren. Diese kardialen Synchronien können als Operationalisierung der erlebten Sicherheit in Beziehungen aufgefasst werden.
Kurzbiographie
Prof. em. Dr. Wolfgang Tschacher ist Psychologe und emeritierter Professor der Universität Bern, bis 2021 Abteilungsleiter in der Forschung der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Vater von drei erwachsenen Söhnen. Er ist Gründungsmitglied der Society for Mind-Matter Research. Frühere Tätigkeiten: Forschungsarbeit als Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) der Universität Freiburg; Präsident des European Chapter der Society for Psychotherapy Research (SPR). Er ist Organisator und Mitbegründer der seit 1990 laufenden Konferenzreihe "Herbstakademie".
Arbeitsschwerpunkte: Forschung zu Embodiment und nonverbaler Synchronie; Psychotherapieforschung; Kunstpsychologie.
Prof. Dr. phil. Agnes von Wyl
Wodurch fühlen wir uns sicher? Die Antworten der Bindungstheorie und die Implikationen für die Psychotherapie (Workshop)
Die Bindungstheorie befasst sich mit der Entstehung und Bedeutung der Bindung eines Kindes zur Mutter und zum Vater und weiteren wichtigen Bezugspersonen. Im Zentrum des Bindungsprozesses steht das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz angesichts von Gefahr. Gefahr ist dabei breit zu verstehen: Hunger und Durst, Unwohlsein, Schmerzen, fremde Personen etc. Die Bindungserfahrungen als Kind begleiten uns ein Leben lang. Auch als erwachsene Personen greifen wir in Gefahrensituationen auf die Bindungsmuster zurück, die wir kennen und die uns, wenn manchmal auch vermeintliche, Sicherheit geben. In diesem Workshop lernen wir zuerst die Bindungstheorie nach dem Dynamical Maturation Model DMM nach Pat Crittenden kennen und lernen, wie wir das Modell fruchtbar für Psychotherapien nutzen können.
Kurzbiographie
Leiterin Forschungsschwerpunkt Klinische Psychologie und psychische Gesundheit am Departement Psychologie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW. Eidg. anerkannte Psychotherapeutin. Verantwortlich für verschiedene Forschungsprojekte im Bereich Psychotherapie, unter anderem die Studie zu Gruppentherapie in Motivationssemestern mit arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Forschungsinteressen: Psychotherapieforschung im Jugendalter und Infant-Mental-Health-Forschung.